HIV- und STI-Infektionen im Jahr 2021: Prävention muss intensiviert werden! : Aids-Hilfe Schweiz

HIV- und STI-Infektionen im Jahr 2021: Prävention muss intensiviert werden!

Seit längerer Zeit stagnieren die jährlich neu gemeldeten HIV-Ansteckungen. Im Jahr 2021 wurden dem Bundesamt für Gesundheit insgesamt 318 neue HIV-Infektionen gemeldet. Es braucht deshalb grösseren Einsatz und mehr Geld für Prävention. Dabei ist regelmässiges asymptomatisches Testen bei besonders betroffenen Gruppen zentral.

Im Jahr 2021 wurden dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) insgesamt 318 neue HIV-Diagnosen gemeldet1. Das sind mehr Meldungen als im Vorjahr (291 Fälle). Der Anstieg muss aber im Kontext der Covid-19-Pandemie relativiert werden.

Trotzdem: Seit längerer Zeit stagnieren die jährlich neu gemeldeten HIV-Ansteckungen. Andreas Lehner, Geschäftsleiter der Aids-Hilfe Schweiz, führt aus: “Wohl konnte die Ausbreitung von HIV gebremst werden in der Schweiz. Doch unser Ziel lautet: eine Schweiz ohne neue HIV-Infektionen! Und das bis 2030. Dazu braucht es einen zusätzlichen Effort und mehr Ressourcen.” Der Fokus muss dabei insbesondere auf Prävention gelegt werden: 93% der mit HIV lebenden Menschen in der Schweiz wissen von ihrer Infektion. Doch es sind mindestens 95% nötig, um eine HIV-Elimination zu erreichen.

Die Aids-Hilfe Schweiz freut sich, dass die Daten des BAG den Erfolg ihrer Arbeit und derer ihrer Fachstellen belegen. So nimmt die Zahl der durchgeführten HIV- und STI-Tests stetig zu. Alleine bei Teststellen der Aids-Hilfe Schweiz haben sich innerhalb eines Jahres 10% aller Männer, die Sex mit Männer haben, mindestens einmal auf HIV testen lassen.

Florian Vock, Leiter Prävention der Aids-Hilfe Schweiz, betont: „Regelmässiges Testen auf HIV/STI auch ohne Symptome ist eine zentrale Massnahme, um Infektionen in besonders betroffenen Gruppen zu reduzieren.Unsere Testkampagnen leisten einen entscheidenden Beitrag dazu. Aufgrund des grossen Erfolges sind wir jedoch dazu gezwungen, die Anzahl HIV/STI-Tests zu kontingentieren.“ Denn die Mittel reichen nicht aus, um die Nachfrage Betroffener nach Tests zu decken.

Doch gerade die flächendeckende und variantenreiche Verfügbarkeit von Test und Beratung ist massgebend. „Die Prävention muss jetzt intensiviert werden“, so Florian Vock. Das ist insbesondere im Interesse der öffentlichen Gesundheit: Es senkt nicht nur die Krankheitslast für Betroffene, sondern auch die Behandlungskosten für die Allgemeinheit. Vock: “Dieses Public Health-Ziel kann nicht auf die Verantwortung von Einzelnen abgewälzt werden. Test und Beratung für besonders betroffene Gruppen müssen besser finanziert und verfügbar gemacht werden.”


Wie kann man sich in der Schweiz auf HIV und andere STI testen lassen?

  • Auf einer Fachstelle für sexuelle Gesundheit: Dort kann offen über Sexualität und Gesundheit gesprochen werden, der Test ist anonym und unkompliziert möglich. Der Test wird selbst bezahlt.

  • Bequem zuhause mit www.check-at-home.ch: So unkompliziert wie Online-Shopping und mit der gleichen Beratungs- und Testqualität wie auf einer Fachstelle für sexuelle Gesundheit.
  • Beim Hausarzt, bei eine:r Fachärzt:in oder in einem Spital: Die Tests werden über die Krankenkasse abgerechnet, was je nach Ausschöpfung von Franchise und Selbstbehalt teurer ist als ein Test bei einer Fachstelle.

Mehr dazu auf get-tested.ch


Wem empfehlen wir welche Tests?

Bei Symptomen wie Jucken, Brennen oder Ausfluss sofort zur ärztlichen Fachperson für einen Test auf die wichtigsten STI. Doch auch regelmässiges, asymptomatisches Testen auf HIV, Syphilis, Chlamydien und Gonorrhö ist sinnvoll:

  • Schwulen, bi und queeren Männer und trans Personen, die Sex mit Männern haben, empfehlen wir einen Test alle 3, 6 oder 12 Monate (mehr dazu auf www.drgay.ch/testen).
  • Sexarbeiter:innen empfehlen wir einen Test alle 3 Monaten.
  • Allen anderen empfehlen wir einen Test 1-2 pro Jahr bei häufig wechselnden Sexualpartner:innen und/oder zu Beginn einer neuen, monogamen Beziehung

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07.11.2022BAG-Bulletin_45-22PDF (6 MB)
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