Unter der Haut: Internalisierte Stigmen und HIV
Wie beeinflussen Stigmen den Erfolg von HIV-Medikamenten? Die präsentierten Studien behandeln, wie Internalisierung von HIV-Stigmen eine erfolgreiche Behandlung beeinflussen.
Turan und Norcini-Pala zeigen, dass erfahrende und antizipierte Stigmen die ART-Adhärenz blockieren, wenn sie internalisiert werden. Diese Internalisierung wird durch Angst von negativen Reaktionen gefördert. Eine hohe Resilienz gegenüber Stigmen kann die Internalisierung aber verhindern.
Methode der Stigmabekämpfung
Mit „Intervention Mapping“, einer Methode um Verhaltensveränderungen zu fördern, versuchen Stutterheim, Jooij & Bos internalisierte Stigmen zu verändern. In mehreren Bearbeitungsschritten werden Ziele, erwartete Ergebnisse, Methoden und Evaluierung der Intervention ausgearbeitet. In der vorgestellten Arbeit konnte durch die Methode erfolgreich internalisierte Stigmatisierung bekämpft werden, in dem Resilienz zu Stigmen erarbeitet wurden. Jedoch waren diese Effekte 3 Monate danach wieder verschwunden.
Resilienz aufzubauen gegenüber Stigmen, in dem diese aufgedeckt und systematisch aufgearbeitet werden, kann die Adhärenz von HIV-Medikamenten verbessern. An dieser Resilienz muss aber auch langfristig gearbeitet werden, um sie aufrecht zu erhalten und negative Kommentare von aussen nicht erneut „unter die Haut“ gelangen.